Neue Optionen für Kommunen –
Erfolgreiches BMVZ-Strategiegespräch in Heidenheim zu Konzepten und Lösungen von Versorgungsproblemen

Am 24. Juni 2015 lud der BMVZ zum ersten BMVZ-Strategiegespräch nach Heidenheim an der Brenz. Besonders angesprochen wurden die Vertreter der kommunalen Verwaltung in Bayern und Baden-Württemberg. Mit dem Beschluss des Versorgungsstärkungsgesetz 2015 (GKV-VSG) wird es Kommunen ab dem Sommer ermöglicht, sich als Gründer von Medizinischen Versorgungszentren (MVZ) zu positionieren.


„Wir haben den Kommunen die Möglichkeit gegeben, selbst Medizinische Versorgungszentren einzurichten. Diese Zentren können so aufgebaut sein, dass dort Hausärzte und nicht nur Fachgruppen zusammenarbeiten.“, sagte Dr. Karl Lauterbach (SPD) am 11. Juni auf der Sitzung des Deutschen Bundestages. Und weiter: „Das ist sehr viel leichter gestaltbar und organisierbar. Auch das ist ein wesentlicher Schritt in die richtige Richtung.“

Der BMVZ begrüßt die Entscheidung der Erweiterung des Kreises der Gründugsberechtigten um die Kommunen, äußert jedoch seine Bedenken, die Gründungsidee zu leichtfertig zu betrachten oder anzugehen. Viele rechtliche, wirtschaftliche und organisatorische Fragen gilt es zu beleuchten und zu klären.

So war die Idee des diesjährigen BMVZ-Strategiegesprächs geboren. Unter der Überschrift „Wo ist mein Arzt? – Strategien gegen Unterversorgung und Ärztemangel“ brachte der BMVZ 20 Jahre MVZ-Erfahrung in die Veranstaltung ein. Nicht nur wurde die neue Gesetzesgrundlage bezüglich der kommunalen Gründungsmöglichkeiten thematisiert, sondern auch dazu alternative Konzepte des kommunalen Engagements beleuchtet. Im Vordergrund stand stets die Frage: Welche Vorteile, Konsequenzen, aber auch Grenzen gilt es zu beachten?

Der Fachdialog zu ambulanten Konzepten und Lösungen aktueller und künftiger Versorgungsprobleme wurde mit großer Beteiligung, sowohl seitens der Referenten, als auch von Seiten des Publikums geführt.

Dr. Bernd Köppl, Vorstandsvorsitzender des BMVZ, erläuterte ausführlich die aktuelle Rahmengesetzgebung des Bundes und den damit verbundenen Perspektiven vor Ort. Ebenso ausführlich gestaltet war der Beitrag der Deutschen Apobank, der die Hürden und Grenzen des normativen Rechtrahmens und der Vergütungsmechanismen der ambulanten Versorgung aufzeigte.

Strategie und erlebte Praxis waren der rote Faden, der die folgenden Vorträge durchzog. Begriffliche Grundlagen zu beispielsweise „Fallwert“ oder „RLV“, die Bedeutung der KV im praktischen Umgang bei der Planung und Durchführung eines ambulanten Praxis-Projekts und Hinweise zu Kosten, Partnern und Beratern bildeten den Kern der Beiträge und Diskussionen. Bezugnehmend auf den Titel „Wo ist mein Arzt?“ wurden Ideen vorgestellt, die jungen Ärztinnen und Ärzten die Tätigkeit als Landarzt attraktiv erscheinen lassen.

Die Reaktionen des Publikums zeigen, dass der BMVZ auch für die kommunalen Vertreter der richtige Ansprechpartner ist, wenn es um den Erfahrungsaustausch kooperativer Belange geht.

„Wir haben mit dieser Veranstaltung den Nerv der Zeit getroffen. Die Kommunen wollen für ihre Bürgerinnen und Bürger die bestmöglichen Voraussetzungen für eine flächendeckende Gesundheitsversorgung schaffen und bringen sich mit interessiertem Engagement in die öffentliche Diskussion ein“, sagte Susanne Müller, Geschäftsführerin des BMVZ. „Die zahlreichen Anmeldungen und Anmerkungen ermutigen zu weiteren Veranstaltungen dieser Art.“


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Die Vortragsdokumentation steht für Sie im Vortragsarchiv des Mitgliederbereiches zur Verfügung.