EinheitsEXPO –
Kooperative Versorgungsstrukturen gestern, heute und morgen

Medizinische Versorgungszentren (MVZ) gibt es seit siebzehn Jahren. Ihre Entstehung ist eng mit den aus den DDR-Polikliniken zur Wendezeit hervorgegangenen Brandenburger Gesundheitszentren verknüpft. Zum 30-jährigen Jubiläum der Deutschen Einheit erinnerte der Bundesverband Medizinische Versorgungszentren (BMVZ) im Rahmen einer Freiluftinstallation an diesen Zusammenhang und fordert, die teils immer noch bestehenden Vorbehalte gegenüber solchen Kooperationsstrukturen, abzubauen.

Die frei zugängliche Openair-Ausstellung zum Tag der deutschen Einheit, die aus insgesamt 30 Ausstellungswürfeln bestand, konnte vom 5. September bis 4. Oktober 2020 besucht werden.

 

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Einen Vorgeschmack auf die Präsentation des BMVZ gibt es im Beitrag des ZDF ab 1:20 min.

 

Worum geht es?

Ab 2004 zog das poliklinische Modell mit dem GKV-Modernisierungsgesetz als Medizinisches Versor­gungs­­zentrum in die ambulante Regelversorgung ein. Mit Erfolg: Heute gibt es ganz Deutschland mehr als 3.500 MVZ.

Welche gesundheitspolitischen Entscheidungen aus der Wendezeit diese Entwicklung erst möglich machten, was die Schwalbe von Schwester Agnes mit der heutigen Versorgung zu tun hat und welche Protago­nisten die MVZ-Idee siet dem Jahr 2002 besonders voran gebracht haben, wird ebenso unterhaltsam wie informativ beleuchtet.

Der BMVZ ist offizieller Partner des Landes Brandenburg zum 30-jährigen Jubiläum der Deutschen Einheit und zeichnet mit dem Ausstellungswürfel die Entwicklung der Gesundheitsversorgung in der Perspektive des gestern, heute und morgen nach. Das Projekt wird mit Lottomitteln des Ministeriums für Soziales, Gesundheit, Integration und Verbraucherschutz des Landes Brandenburg (MSGIV) unterstützt.

Hintergrund

Der BMVZ begleitet die deutsche Gesundheitspolitik als Fachverband für kooperative und integrative Versorgung schon seit 28 Jahren, anfänglich noch als Verband der Gesundheitszentren. Gründungsziel war es 1992, den wenigen verbliebenen Polikliniken eine Stimme und Perspektive in der bundesdeutschen Gesundheitsversorgung zu geben. Dass dieses Modell 30 Jahre später zu so einem großen Erfolg führen würde, ahnte damals niemand. Noch im Jahr 2000 bezeichnete Regine Hildebrandt, die streitbare brandenburgische Gesundheits- & Sozial­minis­terin es als „ganz schwierig und belastend, dass wir es nicht geschafft haben, die Polikliniken in einem breiten Maße zu erhalten.“

MVZ sind vor allem auch eine Chance, in Zeiten, wo Ärzte sich immer seltener niederlassen wollen, stabile und hochwertige Versor­gungs­strukturen flächenddeckend zu erhalten.

Obwohl MVZ mittlerweile einen festen Platz in der ambulanten Versorgungslandschaft eingenommen haben, hat sich gerade in den letzten Jahren die Kritik an einem neuen Vorwurf entladen: MVZ würden gezielt im großen Rahmen übernommen, um sie zu Lasten der Versorgungsqualität und Patientensicherheit auf Rendite zu trimmen. Tatsächlich sollte der ökonomische Einfluss auf die Gesundheitsversorgung genau beobachtet werden.

Was allerdings nicht hilft, sind Pauschalurteile …

Statt zu versuchen, Kapital mit allen Mitteln aus der Versorgung herauszuhalten, sollten Fragen der Kontrolle und Sicherstellung der Qualität für die Patienten in den Vordergrund gestellt werden. Und dass strukturübergreifend für alle Praxen und Ärzte.

hebt Dr. med. Peter Velling, seit 2017 Vorsitzender des BMVZ, hervor. Dabei hilft aus seiner Sicht, wenn vielfältige Modelle und Strukturen nebeneinander existieren und so eine plurale Anbietervielfalt besteht.

 

Berichterstattung