11. BMVZ-Praktikerkongress
Kooperation unaufhaltbar!?

Der 11. BMVZ-Praktikerkongress 2017 am 20. September in Berlin war ein Erfolg. Rund 350 Teilnehmer folgten den Ausführungen der Experten zu unterschiedlichen Themenbereichen und nutzten Möglichkeit und Zeit, um sich sowohl mit den Referenten als auch den anderen Kongressbesuchern auszutauschen.


face book kommentarHermann Gröhe

Kommentar des Gesundheitsministers
zum BMVZ-Praktikerkongress


Bilderband_Kongress_2017Mit Spannung erwartet wurde so kurz vor der Bundestagswahl insbesondere das politische Grußwort des Bundesgesundheitsministers Hermann Gröhe. Nach positiven Schlagzeilen wie „Ärztemangel: Merkel setzt auf Medizinische Versorgungszentren“ im Deutschen Ärzteblatt ein paar Tage vor dem Kongress, war die Neugier groß, ob Hermann Gröhe sich seinerseits ebenfalls für das Ausrufezeichen in der Tagunsgsüberschrift ‚Kooperation unaufhaltbar!?‘ entscheiden würde. Er tat es!

Kooperationen seien unabdingbar und das Titelbild des Programms zeige, dass es eines klugen Räderwerks bedürfe, um schnell den Schlüssel für verschlossene Tore zur bestmöglichen Versorgung der Patienten zu finden. Anlässlich des 25jährigen Jubiläums des BMVZ dankte er diesem für seinen Beitrag im Gesundheitswesen und wies darauf hin, dass die Gesetze der vergangenen Legislatur als Vernetzungsgesetze bezeichnet werden können. So habe man in Bezug auf MVZ beispielsweise die Gründereigenschaften erweitert und durch die Öffnung der Fachgleichheit für MVZ, auch mit Blick auf Hausarzt-MVZ zur flächendeckenderen Grundversorgung die Türen geöffnet.

Einig in den politischen Forderungen äußerten sich der neue BMVZ-Vorstandsvorsitzende Dr. Peter Velling und der am Tag zuvor zurückgetretene Verbandsvorsitzende Dr. Bernd Köppl in ihrem Statement an die künftige Regierung. Viel Gutes ist in den letzten vier Jahren angestoßen worden, doch ist es wünschenswert, dass sich die kommende Legislatur weiter mit den besonderen Belangen die kooperativen Versorgungsstrukturen betreffend beschäftigt. So besteht aus Sicht des BMVZ dringender Handlungsbedarf zum Beispiel bei der Schaffung von Gerechtigkeit hinsichtlich der Honorarsituation für MVZ und fachübergreifende Gemeinschaftspraxen. Es geht nicht darum, mehr Geld zu bekommen, sondern gleichberechtigte Vergütung für gleiche Leistung gemäß der niedergelassenen Einzelpraxis zu erhalten.

zahnräder_2017Um der politisch geforderten Überwindung der Sektorengrenze näher zu kommen, bedarf es unter anderem der Abschaffung des Krankenhausnachrangs im Sitz-Ausschreibeverfahren, der Klarstellung der Einbringfristen nach der BSG-Rechtssprechung [B 6 KA 21/15 R], der Reduktion der Verfahrenskomplexität zum Beispiel bei Zulassung und Genehmigung von angestellten Ärzten bezüglich des Bürokratieabbaus und der Vereinfachung von Formalien und einer generellen Angleichung inhaltlich gleichartiger Prozesse im stationären und ambulanten Sektor.

zahnräder_2017Ein weiterer Appell in Richtung  Gesundheitsministerium ist die Unterstützung bezüglich MVZ, respektive des angestellten Arztes in der Selbstverwaltung. Denn obwohl angestellte Ärzte zwar augenscheinlich von den Patienten, die hier sozusagen mit den Füßen abstimmen, voll akzeptiert werden, macht die Selbstverwaltung zwischen niedergelassenen und angestellten Medizinern nach wie vor große Unterschiede. Auch deshalb gilt die Erhöhung der Transparenz von Arbeit und Entscheidung der KVen und damit eine Reduktion der ‚Willkürkomponente‘. Ebenso sollte es eine Akzeptanz und gleichberechtigte Einbeziehung der beratenden Fachausschüsse für angestellte Ärzte geben. Noch immer scheinen die KVen in ihrer Willkommenskultur gegenüber angestellten Ärzten zurückhaltend. Dr. Peter Velling brachte es wie folgt auf den Punkt: „Wir brauchen anscheinend Erziehungsberechtigte für die Selbstverwaltung.“

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Download BMVZ-Position:
zum 11. Praktikerkongress 2017

Direktlink  Hermann Gröhe
Kommentar des Gesundheitsministers
zum BMVZ-Praktikerkongress

Direktlink Artikel:
„Ärztemangel:
Angela Merkel setzt auf MVZ“
(ärzteblatt.de)


Vorträge & Referenten

MVZ und Anstellung im Fokus:
Die ambulante Versorgung vor neuen Herausforderungen
– Dr. Bernd Köppl & Dr. med. Peter Velling

Die GOÄ als politische und praktische Dauerbaustelle
– Stefan Tilgner

Gewerbeamt, BG & Gesundheitsämter:
Prävention von Problemen mit den Aufsichtsbehörden
– Dr. med. Regine Breitsprecher

Das Klinik-MVZ im Wettbewerb:
Dichtung, Verklärung & Wahrheitssuche
– Dr. Guido Tuschen

Sitze kaufen & verkaufen:
Preise, Prozesse, Veränderungen
– Anke von Mallinckrodt & Thomas Pfeiffer

Schwerpunkt Arzt in Anstellung:
Zur aktuellen Umsetzung von SGB V & Ärzte-ZV
– Rainer Kirchhoff

Update zu EDV, Internet und Datenschutz:
Gute Organisation als Teil der Fehlerprävention
– Dietmar Gätcke

Mehr-Wert: Auf gemeinsamer Schatzsuche
im ärztlichen Qualitätszirkel
– Dr. med. Stephan Gotsmich

Digitale Risiken für MVZ & BAG
– Marcel Nunne

Health-IT & -Apps: Relevanz und Nutzen
in der Perspektive ambulanter Versorger
– Prof. Dr. Arno Elmer

Plausibilität & Wirtschaftlichkeit:
Neue Regeln- Veränderte Praxis
– Jaqueline Bauer

Orientierung und Transparenz in der
MVZ-Landschaft: Das MVZ-Panel des Zi
– Markus Leibner

Download  Programm
Link  Vortragsarchiv

Presseschau

Strukturelle Benachteiligung von MVZ hält an
– OPG (Operation Gesundheitswesen)

MVZ-Ärzte wollen nicht mehr Geld
– Medical Tribune

Praktikerkongress BMVZ- Kooperation unaufhaltbar
– Observer 4.0
– MIS Manangement Information System Gesundheitspolitik

BMVZ bekräftigt Gleichstellungswunsch
– Ärztezeitung online

Gröhe sieht MVZ als neue ‚Triebkraft‘
– Ärztezeitung online

Zahl der in MVZ arbeitenden angestellten Ärzte steigt weiter
– Deutsches Ärzteblatt

BMVZ fordert Gleichbehandlung mit Niedergelassenen
– Bibliomedmanager

Kommentar des
Bundesgesundheitsministers Hermann Gröhe
– facebook

Link  Presse-Echo