
Veranstalter: Gesellschaft für Sozialen Fortschritt e.V.
Wann? 29. Oktober 2015 | 10:00 – 16:30 Uhr
Wo? GKV Spitzenverband, Reinhardstr. 28, Berlin
Wie verändert sich die ambulant ärztliche Versorgung in Deutschland?
Bestandsaufnahme und Handlungsperspektiven
Vor der letzten Bundestagswahl haben sich alle Parteien für die sektor-übergreifende Zusammenarbeit in der Versorgung stark gemacht. Sie überlegten, wie man die Integrierte Versorgung besser fördern könnte. Sie wollten dem bevorstehenden Fachkräfteman-gel im Gesundheitswesen entgegenwirken und die Zusammenarbeit zwischen den Berufen im Gesund-heitswesen verbessern.
Schon in den Koalitionsvertrag ist davon nicht allzu viel eingeflossen. Eine bessere Förderung von Ärzte-netzen und die Ermöglichung, fachgruppen-gleicher‘ MVZs sind die konkretesten Programmpunkte. Zur Delegation ärztlicher Leistungen an qualifizierte nicht-ärztliche Gesundheitsberufe soll es neue Modellvor-haben geben. Die von der Koalition bisher vorgelegten Gesetze bringen die Entwicklung jedoch nicht entscheidend voran. Die im Versorgungsstärkungsge-setz (VSG) vorgesehene Umgestaltung der Selektiv-verträge (einschließlich der Integrierten Versorgung) wirkt sogar widersprüchlich. Nach Maßgabe des Wettbewerbsstärkungsgesetzes sollte die ambulante ärztliche Versorgung vor allem durch wettbewerbli-che Verträge weiterentwickelt werden. Mit dem VSG (und auch dem Innovationsfond) wird dagegen alles wieder auf die Entwicklung der GKV-einheitlichen „Regelversorgung“ ausgerichtet.
Dabei ist gerade die ambulante ärztliche Versorgung in einem massiven Umbruch begriffen: Die am stärk- sten wachsende Ärztegruppe sind die angestellten Ärzte in Praxen und Medizinischen Versorgungszen-tren (MVZ). Ein Drittel der niedergelassenen Ärzte gibt an, bereits in einem Ärztenetz zu arbeiten. Die Ärzte, die in der traditionellen niedergelassenen Einzelarzt-praxis arbeiten, sind bald in der Minderheit. Die Wei-terentwicklung der ambulanten spezialfachärztli-chen Versorgung (ASV) wird in den Kassenärztlichen Vereinigungen kontrovers diskutiert.
Die Tagung will zu diesen Fragen eine Bestandsauf-nahme leisten und die politischen Handlungsperspektiven aufzeigen.
(aus dem Veranstaltungsflyer)
Themen und Referenten
Integrierte Versorgung und Ambulante Spezialfachärztliche Versorgung (ASV) als „Brücke“ zwischen ambulantem und stationärem Sektor?
– Prof. Dr. med. Stefan G. Spitzer
– Prof. Dr. med. Norbert Schmacke
Neue Organisations- und Betriebsformen in der ambulanten Versorgung in der Versorgung und die Zusammenarbeit zwischen Ärzten und anderen Gesundheitsberufen
– Dr. Bernd Köppl
– Dr. Grit Braeseke
Zur Rolle von Kollektivvertrag und Selektivverträgen für die Weiterentwicklung der ambulanten Versorgung
– Dr. Ulrich Orlowski
– Prof. Dr. Klaus Jacobs
Abschlussdiskussion zur Zukunft der ambulanten Versorgung
– Johann-Magnus von Stackelberg
– Dr. Ralph Ennenbach
– Dr. Stefan Etgeton
Tagungsort: GKV Spitzenverband, Reinhardstr. 28, 10117 Berlin
